Title Image

ehren

Sie haben Schreckliches erlebt, die Shoah überlebt und sind 70 Jahre später nach Geislingen zurück gekommen - wunderbare Menschen.

Regina (Rivka / Rebekka) Kaufmann, geb. Schneid

Familie Kaufmann
Rivka und ihre Familie

Verheiratet mit Chaim Kaufmann

Geb. 06.09.1900 (?)/ 20572 (?)

Rivka kam mit ihrer Tochter Miryam nach Geislingen ins Arbeitslager und überlebte so die Shoah. Sie musste schwer arbeiten und überlebte auch Dank der Essenspakete, die Miryam heimlich zugesteckt bekam und mit ihrer Mutter teilte.  Weder in Auschwitz noch in Geislingen durfte bekannt werden, dass hier Mutter und Tochter zusammen sind, sonst wären sie –  den Schikanen des KZ-Systems folgend – auf nimmer Wiedersehen getrennt worden.

Rifka hatte insgesamt 6 Kinder. Der älteste Sohn lebte in Budapest und wurde nicht aufgrund seiner jüdischen Vorfahren diffamiert. Seine Tätigkeit als Passfälscher brachte ihn jedoch in große Schwierigkeiten – nach seiner Verhaftung wurde er von ungarischer Seite abgeurteilt und öffentlich am Donauufer erschossen. Er wurde nur 21 Jahre alt.

Ihr Ehemann Chaim kam ins KZ Ebensee nach Österreich – die Häftlinge mussten Stollen für die Rüstungsproduktion graben. In der sogenannten Todeskolonne, die unter menschenverachtenden Umständen mit dem Wiederaufbau des zerstörten Bahnhofs Attnang-Puchheims beschäftigt waren, kam er durch harte körperliche Arbeit ums Leben. Unmittelbar nach der Selektion in Auschwitz durch den KZ-Arzt Josef Mengele wurden die zwei jüngsten Kinder, ein Junge mit 10 Jahren und ein Mädchen von 13 Jahren sofort in der Gaskammer ermordet.

Zwei weitere ältere Töchter überlebten den Holocaust. Auf einem Foto, auf dem Rebekka mit ihren drei überlebenden Töchtern kurz nach der Shoah zu sehen ist, ist sie schwer gezeichnet. Eine gebrochene und tieftraurige Frau. Sie lebte in Israel und feierte im Kreise ihrer Familie noch ihren 90. Geburtstag. 1992 ist sie verstorben.